Kulturblütenfestival 2010

Gießkannen, Feuertonnen und Lachsalven – ein Resümee

Ja, es hat geregnet. Und jawoll, es war bitterlich kalt. Aber denen, die da waren, wurde schnell warm ums Herz. Und von außen wärmten die stets neu bestückten Feuertonnen. Und obwohl der Winter nicht weichen wollte, kamen die Besucher aus nah und fast mehr noch von fern und sie kamen gar zahlreicher noch als schon im letzten Jahr. Denn es wurde Ihnen etwas geboten: staunend offene Münder, Lachkrämpfe, Begeisterungsgejodel, Herzklopfen – alles war dabei, wenn die Luftakrobatin flexonette sich in die Lüfte schwang, Hans im Glück nichts dabei hatte außer seiner Spielfreude, im Garten der Lüste eine Orgie gefeiert wurde oder Käpt´n Karacho mit unglaublichem Speed und unaufgeregtem Entertainment ihren Sound auf die Zuhörer losließen.

Das Programm für Groß und Klein war so vielfältig und stets von ausgesuchter Raffinesse , dass man gar nicht auf alles eingehen kann. Leckerbissen gab es allemal: Die Legende von Paul und Paula z.B. – mit viel Bodenhaftung, Witz und Tiefe. Musikalische Improvisationen, die mit asiatischer Zitter, Violine und Schlagzeug in exotische Klangwelten führten, oder ein Pantomime, der zu Beatbox und Obertongesang eine DJ Nummer spielte, die schlichtweg begeisterte. Umwarf. Peng.

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Ausgestaltet war der Platz um das Gebersdorfer Schloss mit gemalten Figuren merkwürdiger Kulturen, so bewachten zwei Gorillas den Eingang ins trockene Veranstaltungszelt oder ein Fakir lud hinterm Grill zur gemeinsamen Meditation ein. Einer der Höhepunkte war sicherlich die Sightseeingtour durch Gebersdorf, nebst König Otto auf dem Berge, dem Wolf im Rapsfeld, galoppierenden Pferden, die hinterher noch Kunststückchen und Reitrunden absolvierten, dem Barden von Gebersdorf, der den untergegangenen Zeiten nachsann, Prinzen, Hexen und Außerirdischen und das alles an einem kalten verregneten Samstag mitten in grüner Natur an den Rändern der dörflichen Zivilisation. Die Gegensätze erzeugten den Zauber. Überhaupt hat Gebersdorf sich selbst übertroffen an dem was es dem ganzen Festival zu Gute tat, vom Frühstück über die vielen netten Gespräche, Pizza und legendärem Kuchenbuffet, Hilfe in Rat und Tat war stets vor Ort und gar ein recht beträchtlicher Überschuss konnte den Künstlern die Anreise versüßen. An dieser Stelle nochmal ein riesiges Danke .

Für den alle versöhnenden Abschluss sorgte die sich zum Ausklang doch noch zeigende Sonne und mit einem Feuerwerk an Lachsalven über großartigste Clownsnummern endete das schöne Fest. Und alle hoffen bangenderweise auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr.